Handball - allgemein: "Handballer on Tour" (13.01.2017)

Auf zur WM nach Frankreich
 
Am 13.01.2017 machten sich 8 unserer Handballer auf vom verschneiten Holdorf ins ca. 740 km entfernte und verregnete Rouen, Frankreich zur Handball WM, um unsere deutsche Mannschaft zum Sieg zu peitschen.
Pünktlich um 06:00 Uhr morgens ging es schwer beladen mit Bier, Keksen, Kuscheldecken und Schnitzeln auf die Autobahn. Die ersten Kilometer bis kurz hinter Osnabrück waren geprägt von starkem Schneefall und glatter Fahrbahn, aber Maecki machte seinen Job als Fahrer bis kurz hinter die holländische Grenze sehr gut. Danach übernahm Alex das Steuer und bis nach Frankreich lieferte auch er eine astreine Fahrleistung ab.
Aber aufgrund sehr verwirrender Verkehrsführung wie doppelspuriger Kreisverkehre, Raststätten, die gleichzeitig auch Ausfahrten waren, sowie Ampeln im Kreisverkehr (man stelle sich das vor: Ampeln IM Kreisverkehr… so ein Blödsinn) entschied sich Alex den Mitgereisten Anja, Lena, Ralf, Marco, Chris, Hendrik und Markus, die wunderschöne Landschaft der Normandie näher zu bringen, sowie eine spontane kleine Stadtrundfahrt in Rouen zu vollführen.
Nach Androhung von körperlicher Gewalt fand man(n) endlich sicher und um einige kulturelle Eindrücke reicher, den Weg zum sehr zentral gelegenen IBIS-Hotel.
Das Einchecken war schnell über die Bühne gebracht, die Zimmer noch schneller bezogen, das erste Bier gekippt und schon ging es per öffentlichen Verkehrsmittel auf zur KindArena, der Sporthalle in der die Vorrundenspiele für unsere deutsche Mannschaft stattfanden.
Die Halle war nicht sonderlich groß, aber vielleicht gerade deswegen kam, auch wegen der zahlreich angereisten deutschen Fans, sehr gute Stimmung auf. Das Spiel unserer Jungs gegen die Ungarn war, ausgenommen von der Torwartleistung von Heinevetter, nicht sonderlich gut. Trotzdem konnte man einen soliden Auftaktsieg einfahren. Nach dem Spiel trafen wir vor der Halle noch auf unsere Holdorfer Handballkollegen Jenny und Pofi. Die beiden Herren waren bereits einen Tag vor uns angereist.
Den Abend ließen wir in einem sehr kleinen, aber feinen französischem Restaurant am Ufer der Seine ausklingen. Das Steak schmeckte vorzüglich, das überraschend gute französische Bier perlte ordentlich und die weibliche Bedienung war Frankreichtypisch eine Augenweide.
Der darauffolgende Samstag war spielfrei. Also machten sich unsere Mädels auf die örtliche Shopping Mall unsicher zu machen. Die Männer gönnten sich derweil etwas „Kultur“: leckeres Bier in einer französischem Bar direkt gegenüber einer spätmittelalterlichen Kirche. Die Fachsimpelei über die örtlichen Sitten und Gepflogenheiten durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Abends kehrten wir in einer rustikalen Pizzeria ein, stärkten uns für den Abend und verbrachten den Rest des Abends bei Hugi auf dem Zimmer bei Bier, Berliner Luft und Keksen. Eine gemütliche Runde halt.
Am Sonntag, dem 15.01., feierte Alex seinen 30. Geburtstag und die Mitgereisten Freunde verfügten, daß er zur Feier des Tages eine Plastiktorte auf dem Kopf zu tragen hatte, den gesamten Tag wohlgemerkt. Das führte dazu, dass er noch nie so viele Glückwünsche von Fremden bekam wie an diesem Tag: von anderen deutschen Fans, Franzosen in der Straßenbahn, Polizisten, den Maskottchen usw.
Das Spiel gegen Chile am selbigen Sonntag war etwas spektakulärer als das Spiele gegen Ungarn. Somit war der Sieg mit 20 Toren Unterschied absolut gerechtfertigt und sorgte auf den Rängen für ausgelassenen Stimmung sowie die ein oder andre Laola-Welle. Einige von uns schafften es sogar ins Fernsehen und so war es nicht verwunderlich, dass die obligatorischen Grüße aus der Heimat inkl. Beweisfotos via WhatsApp nicht lange auf sich warten ließen.
Berauscht von diesem Erfolg und auch auf Grund der wirklich sehr guten Ticketpreise (9€ pro Person) entschieden wir uns, auch das Spiel Saudi-Arabien vs. Weißrussland live in der Halle zu gucken. Mit dieser Entscheidung waren wir nicht alleine, denn viele deutsche Fans fanden den Weg in die Halle. Schnell war man sich einig, dass man die Saudis unterstützen würde. So war es auch nicht verwunderlich, dass der saudische Torhüter von unserem Geburtstagskind in Hermann umgetauft wurde und dieser Name von allen deutschen Fans auf der Tribüne übernommen wurde. Die saudischen Spieler waren wegen der lautstarken Unterstützung doch sehr überrascht und so peitschten wir sie zum zwischenzeitlichen Unentschieden. Leider konnte „Hermann“ den entscheidenden 7-Meter nicht „auffressen“ und so verlor Saudi-Arabien am Ende unglücklich, aber verdient gegen Weißrussland.
Den letzten Abend begangen wir ganz gemütlich, damit wir fit am nächsten Morgen wieder den Weg nach Hause antreten konnten.
Die Fahrt aus Frankreich hinaus war wieder geprägt von spontaner Kultur und sehr gekonnten Spurwechseln. Aber schlussendlich kamen wir alle wohlbehalten am 16.01.2017 in Holdorf an.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir eine sehr schöne Tour hatten. Es hat Spaß gemacht, wir haben uns zu jeder Zeit sehr gut verstanden und so war der Aufenthalt, nicht nur auf der Platte für die Nationalmannschaft, ein voller Erfolg.
Die nächste WM in Dänemark/Deutschland kann also kommen und wir sind ganz sicher wieder dabei! Vielleicht auch schon nächstes Jahr in Kroatien bei der EM…