Verstehen sich ohneWorte: In Holdorf trainierten jetzt einige Einwanderer zum ersten Mal mit Vereinsmitgliedern. Mit Hilfe des Projekts will der SV Holdorf sie besser integrieren. (Foto: Vollmer) Fußball ist und bleibt wichtig für die Eingliederung. Mehr Interessierte als erwartet folgen dem Aufruf von Gerd Honkomp. Die kommen zum Kicken in die Sporthalle. |
„Ich hatte diesen kleinen Hallenkick organisiert, damit sich die in Holdorf wohnenden Asylbewerber schneller in unserem Ort heimisch fühlen“, sagte er. Dafür habe er über die Betreuer der einzelnen Wohngruppen – in denen die Flüchtlinge momentan leben – eine Einladung an alle ausgesprochen, die Fußball spielen wollen.
„Es kamen deutlich mehr Interessierte als erwartet“, freute sich Honkomp. 18 von ihnen hätten mitgespielt. So viele, dass Honkomp sogar Probleme hatte, spontan für alle Hallenschuhe zu organisieren. Viele der Holdorfer Spieler hatten schon ein zweites Paar Hallenschuhe mitgebracht. Zusätzlich haben die Holdorfer einen weiteren Trikotsatz einer der Herrenmannschaften organisiert. Damit konnte das gemeinsame Fußballspielen beginnen.
„Die neuen Spieler sollen im Trainingsbetrieb dabei sein. Sie sollen auch möglichst schnell Spiele bestreiten“, plant Honkomp. Das Spielen im Trikot sei für die neuen Holdorfer wichtig. Es zeige Gemeinschaft und sei somit ein riesiger Schritt in Richtung Integration, betonte er. Das hänge jedoch davon ab, inwiefern der Niedersächsische Fußballverband (NFV) die Initiative unterstütze. Denn der Verband muss noch eine Spielerlaubnis für die neuen Mitglieder geben.
„Bis zum Alter von 14 Jahren erteilt der Verband sofort eine Erlaubnis, am Spielbetrieb teilzunehmen“, erklärte Honkomp. Alle anderen müssten einen Spielerpass beantragen und auf die Erlaubnis warten. Dabei müssten auch amtliche Dokumente vorgezeigt werden, was bei Flüchtlingen nicht immer einfach sei. Wann die neuen Spieler ihre Fußballschuhe schnüren könnten, bliebe somit abzuwarten. Dennoch sei er guter Dinge, sagte Honkomp.
„Wir verbuchen das erste Training dieser Art als vollen Erfolg“, fügte er an. Es habe so gut funktioniert, dass ein zweiter Termin zur Spielersichtung geplant sei. Alle Trainer der ersten bis vierten Mannschaft seien beteiligt. (Autor: Oldenburgische Volkszeitung)