Bei aller Euphorie betrachtet er die aktuelle Situation auch mit der nötigen Vorsicht. „Wir haben noch nicht gegen die Übermannschaften gespielt. Bis auf Steinfeld, da haben wir 1:5 verloren“, sagt Scherwitzki und ergänzt: „Es kann eine Momentaufnahme sein, aber diese Punkte haben wir schon sicher.“ Mit Florian Stärk, dem er am Sonntag dessen zehntes Tor auflegte, verbindet ihn seit Kindergartentagen eine Freundschaft. Man verstehe sich bestens – auf und neben dem Platz. Das rührte auch von der Studenten-WG in Hannover her, zu der Thomas Olberding (TV Dinklage) als dritter dazugehörte. „Der Fußballstammtisch war immer interessant. Wir haben die OV auf Epaper gelesen und diskutiert, ob das alles richtig war, was so berichtet wurde“, schmunzelt Scherwitzki. Während seine beiden Kollegen nach dem Studium nach Hause zurückkehrten, blieb er in der Landeshauptstadt und wohnt dort mit seiner ausMühlen kommenden Freundin Laura. Er stieg in den Betrieb seiner Eltern ein, die seit 35 Jahren in Hannover einen Feinkosthandel betreiben.    
 
Wie schon in Studienzeiten fährt er dienstags nur zum Training nach Holdorf und dann übers Wochenende zu den Spielen. „Das ist so abgesprochen. Wenn ich fit war, habe ich auch immer gespielt, auch weil ich wohl so motiviert bin.“ Seine Fitness und Schnelligkeit verblüfft bei nur einem Training in der Woche. „Athletisch war ich eigentlich immer gut drauf, beim Silvesterlauf in Mühlen bin ich auch gut dabei, zusammen mit Christian Bröring“, erzählt der drahtige Stürmertyp.    Den Kapitän der Lohner Landesliga- Fußballer kennt er aus der Jugendzeit. Nachdem Ali Scherwitzki unter HSV-Trainern wie „Piedel“ Siefke, Charly Kampers oder Klaus-Dieter Lindenberg das Fußball-ABC gelernt hatte, lotsten ihn Christian Bröring, Sergei Hofmann & Co. von der Kreisauswahl zu BW Lohne; die andere Hälfte des VEC-Teams um Mike Thomas, Emino Meram und Alex Müller spielte als Contra-Pol bei SFN Vechta. Von der C- bis A-Jugend spielte er in Lohne.   
 
Nach dem ersten Regionalliga- Jahr, wo er unter Klaus Ebel häufig auf der Bank saß, kehrte er 2004 zum SV Holdorf zurück, wo er in seinem zweiten A-Jugendjahr schon bei den Herren spielte. Und das mittlerweile in der elften Saison. Immer auf der Außenbahn als flinker Stürmer, der die Lücken reißt. „Ein Torjäger war ich nie so richtig“, gesteht Ali Scherwitzki, „in jeder Saison waren ein paar mehr Vorlagen als Tore dabei.“ Exakt wie am vergangenen Sonntag. Ein Tor erzielt, zwei Tore vorbereitet. In der Summe herausragend.
 
Autor: Franz-Josef Schlömer (OV)