Fußball – 1. Herren: Kein Sieg, aber „super Abend" zum Jubiläum / Innenverteidiger Sebastian Beckmann absolvierte am Sonntag sein 300. Punktspiel für den SV Holdorf (05.05.2015)
Kompromisslos im Zweikampf: Sebastian Beckmann (rechts, Foto: Schikora) Der 31-Jährige, der 2002 in der 1. Herren debütierte, ist nach Torwart Jürgen Wolke-Hanenkamp, Jens Niemeyer, Theo Moormann und Michael Grevenstette der fünfte Holdorfer Spieler im 300er Klub. Ein kurzer Blick zurück: Sonntagnachmittag gegen 16.50 Uhr. HSV-Sportpark. Das Kräftemessen mit dem designierten Meister Hansa Friesoythe war vorbei. Sebastian Beckmann und seine Teamkollegen vom SV Holdorf ärgerten sichüber eine 0:1 - Niederlage. Denn: Es war mehr drin für den heimischen Fußball-Bezirksligisten. Beckmann wollte nach dem Spiel in die Umkleidekabine, so wie immer eigentlich. |
Doch so leicht kam der 31·Jährige nicht davon. „Plötzlich haben alle Spalier gestanden, die 1. Mannschaft, der Vorstand - das war schon klasse“. erzähle der Abwehrrecke am Tag danach. Der Grund für den ungewöhnlich en Aufmarsch auf dem Rasen: Beckmann absolvierteam Sonntag sein 300. Punktspiel für den SV Holdorf.
„Ich wusste ja,dass es irgendwann so weit ist. Aber dass es am Sonntag passiert, warüberraschend. Ich hab' janicht selbst mitgezählt ", erklärt Beckmann. Von den Teamkollegen gab's eine große Fotocollage, vom Vorstand ein Präsent - und Freibier. Es folgte eine schöne Party. Beckmann sprach begeistert von einem „super Abend". Georg Högemann, langjähriger Fußballobmann des SV Holdorf, hatte diverse Weggefährten vonBeckmann eingeladen. Wie etwa: Daniel Niemann, Markus Bedenbecker. Benjamin Decker oder Michael Grevenstette, für den es im September 2009 eine ähnliche Feier anlässlich des 300. Liga-Spiels gegeben hatte. Beckmannist nun der fünfte Holdorfer im 300er Klub - nach TorwartJürgen Wolke-Hanenkamp (585), die Torjäger Jens Niemeyer (352) und Theo Moormann (327) sowie Grevenstette (324).
Marc von Grafen, Högemanns Nachfolger als Fußballobmann, betonte, in Sachen Einstellung sei Beckmann „einer von der alten Garde“. Immer zuverlässig, immer voller Einsatz. Sechs Jahre lang war der kopfballstarke Abwehrspieler Kapitän des HSV. Ein Amt, das er inzwischen an Mario Hackmann abgegeben hat, dem Mannschaftsrat gehört er aber nach wie vor an.
Seit 2002 spiele Beckmann ununterbrochen in der 1. Herren seines Heimatklubs. Es gab viele schöne Momente, aber auch triste Jahre im Mittelmaß oder gar im Tabellenkeller. „Abstiegskampf muss ich nicht noch mal haben", sagt Beckmann in Erinnerung an nervenaufreibende Spielzeiten. Er hat auch viele Trainer erlebt. Mit Franz Meyer ging's damals los - der Coach, der Beckmann und Co. in der Saison 2002/03 zum Meistertitel in der Bezirksklasse führte, gehörte am Sonntag auch zu den Gästen im HSV-Sportpark. Danach spielte Beckmann noch unter Matthias Lünsmann, Andreas Gürtler, Paul Jaschke, Andreas Marischen, Theo Moormann, Ralf Ewen, Josef Vornhagen und Baya Baya. Beckmann schwärmt von der Ära Jaschke und dem jetzigen Aufschwung unter Baya Baya. „Wir sind gerade auf einem sehr guten Weg. Es macht richtig Spaß mit dieser Truppe“, erzähle der robuste Verteidiger.
Lange mischte Holdorf oben mit, der HSV war als Tabellenzweiter das Überraschungsteam der Saison, Titelchancen inklusive. Aber jetzt, nach drei Niederlagen in Folge und nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen, ist der SV Holdorf nur noch Sechster. Eine Tatsache, die Beckmann schon ein wenig ärgert: „Wir haben ein paar Punkte verschenkt. Schade, dass wir nicht mehr ganz oben dabei sind.
Zuletzthat man schon gemerkt, dass die Luft ein bisschen raus ist." Rang drei wie 2009 ist noch drin, der siebte Platzwie 2010 wird auf jeden Fall verbessert.
Beckmann, der in der Jugend auch im Sturm spielte und dann „peu a peu nach hinten“ versetzt wurde, blickt auf eine wechselhafte Saison zurück. Die Hinserie verpasste er fast komplett. Es passierte am Stoppelmarkt-Freitag 2014: Derby gegen Damme, Beckmann spielte einen Pass. „Und es knallte", erzählt er. Die Diagnose: Muskelriss im Oberschenkel. Pause bis zum Winter. In der Vorbereitung zur Rückserie meldete s ich der Abwehrchef zurück - auch weil von Grafen ihm steckte, dass es nicht mehr weit ist bis zum 300. Spiel.
Und klappt’s auch mit der 400? „Wenn die Wehwehchen nicht mehr werden - warum nicht?", antwortet Beckmann. Niemeyer, Moormann und Grevenstette will er auf jeden Fall packen. (Quelle: OV)